Jahresrückblick 2021 – Mutig.Anders.Machen.

von | 23. Dezember 2021 | 1 Kommentar

Birgit Gosejacob blickt zurück

Neues entsteht, wenn Altes verschwindet

In 2020 hatte ich etwas Wichtiges gelernt: Ich konnte mir wunderbare Strategien ausdenken, Pläne schmieden und Projekte planen. Dann kommt das Leben ins Spiel: Es schaut sich das kurz an, lacht sich scheckig. Dann bringt es das liebevoll gebaute Kartenhaus zum Einsturz und mischt die Karten neu.

Für mich fühlte sich das an, wie ein Schleudergang mit 1200 Umdrehungen. Als ich rauskam, war nichts mehr wie es war. Ich stand ein wenig taumelnd im Nebel.

Also aufstehen, Krönchen richten und wieder aufbauen? Nein – auf keinen Fall! Ich hatte zwar viel verloren, aber dadurch auch so viel Raum wie praktisch nie zuvor für etwas Neues. Ideen gab es schon seit Jahren, aber bisher fehlten der Raum und wohl auch der Mut.

Also – wenn nicht jetzt wann dann? Damit entstand mein Motto für 2021:

Mutig.Anders.Machen.

Im Laufe des Jahres lichtete sich der Nebel, aus dem Taumeln wurden zielstrebige, selbstbewusste Schritte.

Es folgten:

  • Ein Umzug
  • Ein lehrreicher Garten
  • Mehr Selbstbestimmtheit
  • Positive Veränderungen
  • Teilnahmen an Workshops, Challenges und Conventions
  • Ein komplett neuer Fokus
  • Investitionen in mein Business
  • Sichtbarkeit
  • Lebensqualität

Plötzlich Ostfriesland

Das Katastrophenjahr 2020 legte erstaunlicherweise den Grundstein, für all das Positive, was 2021 brachte. Der Plan Anfang 2020: Wir wollten nach Lanzarote ziehen. Das Objekt der Begierde war schon anvisiert. Aber dann kam die Pandemie. Meine Aufträge brachen weg – komplett. Aus einer kurzen Stippvisite bei meinen Eltern in Ostfriesland wurde ein monatelanger Aufenthalt: Mein Vater starb völlig unerwartet. Meine Mutter brauchte Unterstützung.

Der Herbst 2020 brachte die Entscheidung, die 2021 wesentlich beeinflusste: Statt nach Lanzarote zogen wir nach Ostfriesland. Und damit beginnt mein ganz persönlicher Jahresrückblick.

Klappbrücke über die Hauptwieke in Warsingsfehn im Schnee. Im Hintergrund die Windmühle Bohlen
Plötzlich in Moormerland…

Lernen vom Garten

Das Frühjahr kam – und damit die Zeit, in der ich früher im Umfeld der Düsseldorfer Kö  nach neuen Schuhen oder Frühjahrsklamotten Ausschau gehalten habe. In Ostfriesland ging ich auch einkaufen: Einen Vorschlaghammer und Erdbohrer, um die Stützpfähle für unsere Obstbäume zu setzen. Einen Komposter, Saatgut für Gemüse, Setzkartoffeln. Ich hatte jetzt einen Garten und wollte ihn nutzen.

Wir sahen uns an – das noch nackte Gemüsebeet und ich… Was sät man wo? Was passt wozu? Was sät man um Schädlinge fernzuhalten? Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Aussaat? Es gibt großartige Seiten und Blogs dazu im Internet. Gefühlt habe mich durch einen Großteil durchgearbeitet. Ich gebe es zu – irgendwann habe ich den Durchblick verloren und war einfach begeistert, wenn wieder irgendwo etwas Grünes aus dem Acker kam, der mein Gemüsebeet werden sollte.

Ja, manchmal habe ich die APP zurate gezogen, um herauszufinden, was ich da gerade bewunderte. Manchmal entpuppte es sich Unkraut… Aber nach und nach kam alles, was ich mal ausgesät hatte, hervor.

Die erste Ernte war Rhabarber. Den hatte ich zwar nicht gesät – er tauchte einfach so auf, aber ich freute mich trotzdem. Dann folgten Radieschen, Rucolasalat, verschiedene Pflücksalate, Erbsen, Buschbohnen, Kartoffeln, Schlangengurken, Zucchini, Mangold, Kohlrabi, Weisskohl, Pastinaken…

Gut, die wunderschönen weißen Schmetterlinge waren offenbar Kohlweißlinge mit deren Raupen ich mir die Ernte irgendwie teilen musste. Aber es war genug für alle da. Die Möhrchen hatte ich etwas dicht gesät, so dass sie eher winzig waren. Die Stachelbeeren sahen wunderbar aus und als ich sie für einen Kuchen pflücken wollte, musste ich feststellen, dass die gefiederte Rasselbande schneller gewesen war.

Johannisbeeren, Erdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren konnte ich zusammen mit Minze zum Frühstück portionsweise pflücken. Es war ein Schlaraffenland und ich hatte es einfach wachsen lassen, ohne viel zu tun. Großartig!

Belohnt wurde ich nicht nur mit tollem Gemüse, sondern auch mit wunderschönen Blumen: Kornblumen, Mohnblumen, Klatschmohn, Schwarzkümmel… Das Gemüsebeet war im Sommer eine Augenweide.

Das hat mich mein Garten gelehrt:

  • Manchmal muss man den Mut haben loszulassen.
  • Manchmal ist weniger Vorgabe besser.
  • Manchmal ist das, was da ungeplant wächst am Leckersten.

Ich konnte durchaus Parallelen zu meinem Facilitating erkennen.


Selbstbestimmtheit

Ich hatte mehr Zeit, konnte den Garten, die Landschaft und das Radfahren genießen. Auf Wegen ohne Verkehr – auch fast ohne andere Radfahrer. Sogar an sonnigen Sonntagen. Einmal wurde auf der Weide direkt neben der Straße ein Kälbchen geboren. In Ostfriesland gibt es eben die Weidehaltung. So schön zu sehen, wie liebevoll es begrüßt wird und wie schnell es auf den eigenen wackeligen Beinchen steht.

So langsam, ganz langsam wurde auch der Kopf wieder freier. Raus aus dem ständig funktionieren Modus rein in die Kreativität.

Ich überlegte mir, wie ich zukünftig arbeiten wollte. Und merkte auf einmal, dass eigentlich alles wunderbar war, so wie es war. Ich machte genau das, was ich gerne mache und gut kann. Online habe ich immer schon gerne gearbeitet. Von Zuhause sowieso. In der Rolle des Facilitators habe ich mich immer schon am wohlsten gefühlt, egal ob ein Meeting oder eine Veranstaltung vor Ort oder Online stattfand. Mittlerweile gibt es praktisch nur noch die Online-Variante. Da ich schon seit 2004 Erfahrungen mit interaktiven Webinaren, Lernplattformen, Foren usw. war ich gut gerüstet.


Das hat sich zum Positiven geändert

Lebensqualität

Zuhause in Ratingen wurde ich morgens gegen 6:00 Uhr immer von den ersten Flugzeugen geweckt, die den Düsseldorfer Flughafen ansteuerten. Anhand der Geräusche von der nahen A52 konnte ich meist die Uhrzeit abschätzen. Wildes Heulen nachts, wenn jemand die freie Autobahn für Vollgas nutzte bis hin zu dem monotonen Brummen des Staus gegen 8:00 Uhr morgens gab es alle möglichen Abstufungen.

Als ich 2020 ungeplant in Ostfriesland mehrere Monate verbrachte stellte ich fest, dass es hier einige Dinge signifikant anders waren:

Gewinn: LebensqualitätRuhe, wilde Tiere und staufreie Straßen

Ich stand morgens auf und blickte über weite Felder zum Wald. Sah das Hirschrudel – mal dicht am Haus, mal eher am Wald. Konnte beobachten, wie der Bodennebel sich langsam lichtete.

Ich lernte neue Geräusche kennen: Wenn man nachts alle paar Sekunden eine Trillerpfeife hört, stecken keine Fußballfans auf dem Rückweg vom Stadion dahinter, sondern junge Waldohreulen. Das Nest haben sie schon verlassen, wollen aber noch gefüttert werden – und machen lautstark auf sich aufmerksam. Wenn ich nachts plötzlich senkrecht im Bett saß und spontan überzeugt war, das Bellen von kalifornischen Seelöwen gehört zu haben, lehrte mich der Blick aus dem Fenster, dass draußen zwei Hirsche… Na ja – Brunftzeit eben ????

Ich stellte fest: Arbeiten ging auch von Ostfriesland nicht nur gut, sondern sogar besser. Ich arbeitete nur noch Online und erfreulicherweise spielte das Netz mit. Bei der himmlischen Ruhe (zumindest wenn keine Minieulen nach Futter schrien und sich die Hirsche ausgetobt hatten) konnte ich auch entspannt am offenen Fenster oder gleich draußen arbeiten. Nichts störte mich. Definitiv eine andere Lebensqualität!

Birgit Gosoejacob liegt auf der Wise, vor sich das Laptop
Bloggen – warum nicht da wo es schön ist?

Ich musste in den Monaten viel regeln und hatte reichlich Termine in Ostfriesland. Nächste Lernkurve: Eine halbe Stunde für die Parkplatzsuche einzuplanen war unnötig. Fast überall konnte ich vor der Tür parken oder mit dem Fahrrad entspannt vorfahren.

Staus? Ja, in den Verkehrsmeldungen hörte ich davon – aber hier musste schon ein Unfall passieren, damit sich irgendwo ein Stau bildete. Kurzum – Ostfriesland umgarnte uns mit allen Tricks und hatte uns im Herbst so weit: Der Entschluss zum Umzug stand fest!

Und genau damit begann auch das Jahr 2021.

Jetzt also Moormerland. Ein Entschluss, den mein Mann und ich keine Sekunde bereut haben. Mir war gar nicht bewusst, wie laut unsere alte Umgebung gewesen ist. Wir haben eigentlich recht idyllisch in Ratingen-Lintorf gewohnt. Fast am Wald, mit einem wunderbaren See in der Nähe. Na ja – und der A 52, der A 524, dem Breitscheider Kreuz und dem Flughafen Düsseldorf. Es war herrlich verkehrsgünstig. Wenn nicht gerade Stau war. Wieviel Zeit ich regelmäßig in Staus und mit Parkplatzsuche verbracht hatte, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Aber oft genug fuhr ich auf die Autobahn und fühlte mich wie auf einem Parkplatz. In Ostfriesland ist mir das bisher noch nicht passiert.


Grenzenlos zusammen arbeiten

Ein für mich unschätzbarer Vorteil des Online Arbeitens war die absolute Grenzenlosigkeit. Ich habe immer schon gerne sehr international gearbeitet, hatte aber mit den Vor-Ort Veranstaltungen kaum eine Gelegenheit dazu. Plötzlich war sie da. Meine Kunden holten einfach auch die Kollegen aus dem Ausland zu ihren Meetings. Ich konnte spannende Diskussionspartner einladen ohne irgendwelche Reisezeiten und -kosten berücksichtigen zu müssen.

Es war wie eine Befreiung!

Auch die Teilnahme an internationalen Kongressen war plötzlich viel einfacher. Ich brauchte nicht zu reisen und konnte an mehrtägigen Veranstaltungen teilnehmen, auch wenn ich in dem Zeitraum Moderationen hatte. Dann fehlte ich in der Zeit eben beim Kongress.  Früher bin ich auch nicht zu jedem Vortrag oder Workshop gegangen. Hing dann aber am jeweiligen Veranstaltungsort fest und konnte nichts anderes machen.

Mein Netzwerk ist enorm gewachsen. Die Online Kongresse boten jede Menge Möglichkeiten

  • zum Netzwerken
  • zum direkten Austausch der Teilnehmenden untereinander
  • zum direkten Austausch mit den Speakern

Meine Lieblingsplattformen für Kongresse und richtig große Veranstaltungen:

HopIn  und Howspace

Beide bieten die Möglichkeit Teilnehmende schon vor der eigentlichen Veranstaltung in direkten Austausch zu bringen, Interessensschwerpunkte und Vorkenntnisse zu erkennen und Workshops und Vorträge passgenau zu planen.

Teilweise haben wir im Workshop angefangene Ideen im Nachhinein weiter verfeinert.

Slidesharing war gestern!

Jetzt teilen wir die Arbeitsergebnisse auf Miro-Boards und können diese weiter nutzen und bearbeiten. Wir stehen in Kontakt und entwickeln gemeinsam Ideen – grenzenlos und motiviert.

Schöne neue Welt. Ich liebe dieses Arbeiten!

Birgit Gosejacob mit Thumbs Up vor einer Betonwand mit Graffiti

Dazu kommen in 2022 auch noch Blogs mit vielen Tipps und Anregungen – versprochen! Schreibt gerne in die Kommentare, was Euch am meisten interessiert.


Statt Wettbewerb: Gemeinsam Wachsen

Die Natur macht es uns vor – neben Konkurrenz und Verdrängung gibt es dort auch sich unterstützende Gemeinschaften. Einzelgänger haben es schwer.

Warum insbesondere im Bereich Business immer mehr Augenmerk auf Konkurrenz und Wettbewerb gelegt wird als auf mögliche Unterstützer, Kooperationen usw. ist sicherlich einen ganzen eigenen Blogartikel wert…

In diesem Jahr habe ich es besonders stark empfunden: Dieser Willen sich gegenseitig zu unterstützen. Egal, ob das unter Teilnehmenden in einem Kursus, auf einer Convention oder im Netzwerk war. Es ging deutlich über das Weiterempfehlen hinaus: Es wurde gemeinsam gedacht und weiterentwickelt – auch wenn nur eine Person in der Runde direkt profitierte. Geben und Nehmen – verbunden mit Wachstum. Ein gutes Gefühl.


Quality Time

Mit Freunden

Noch etwas habe ich gelernt, was mich zuerst überrascht hat: Wir hatten Lockdown, wir sind aus der Gegend, in der wir 30 Jahre gelebt haben, weggezogen. Haben die Freundschaften gelitten? Im Gegenteil.

Früher haben wir telefoniert und uns in Restaurant, zum Museums- oder Konzertbesuch getroffen. Fast immer verbunden mit lästiger Parkplatzsuche und meist zu wenig Zeit zum Reden. Das war plötzlich anders. Aus den Telefonaten wurden Zoom-Calls. Wir sahen uns, zeigten uns unsere neuesten Errungenschaften, nahmen uns mit auf Spaziergänge. Die Treffen – so richtig mit allen an einem Ort – wurden sehr selten. Aber wenn, besuchten wir uns. Nicht für 1-3 Stunden, sondern für ein ganzes Wochenende. Mindestens. Wir konnten mehr Zeit denn je miteinander verbringen.

Mit der Familie

Stunden auf den Straßen – überwiegend in NRW – fielen weg. Mein Mann und ich arbeiteten beide von zuhause. Wir konnten auf einmal gemeinsam frühstücken. Zum ersten Mal gibt es bei uns eine abonnierte Tageszeitung. Abends wird gemeinsam gekocht. Oft mit dem, was mein Gemüsebeet gerade im Angebot hatte.

Ich hatte mehr Zeit, konnte den Garten, die Landschaft und Radausflüge mit meinem Mann genießen. Auf Wegen ohne Verkehr – auch fast ohne andere Radfahrer. Sogar an sonnigen Sonntagen.

Fahrrad auf unasphaltiertem, schnurgeradem Feldweg zwischen Kuhweiden
Irgendwo in Ostfriesland

Einmal wurde auf der Weide direkt neben der Straße ein Kälbchen geboren. In Ostfriesland gibt es eben die Weidehaltung. So schön zu sehen, wie liebevoll es begrüßt wird und wie schnell es auf den eigenen wackeligen Beinchen steht. Fast noch schöner – die Zeit zu haben, all das überhaupt mit zu bekommen.

Das gerade auf der Weide geborene Kälbchen ist aufgestanden und sucht nach dem Euter.
Willkommen im Leben kleines Kälbchen

So entspannt sich das alles anhört und auch anfühlte – ich habe richtig viel in 2021 gemacht: Ich hatte tolle Kundenprojekte und habe trotzdem noch Zeit gefunden, zu lernen.


Da war ich dabei: Workshops, Challenges, Conventions

WOL Frauen stärken

Damit begann für mich 2021:

Die Methode Working Out Loud kenne ich schon seit Jahren, habe selbst an mehreren Circles teilgenommen und auch Kunden dafür begeistert.

Das WOL Frauen stärken war etwas besonderes:

  • Es gab hunderte Circles – gleichzeitig
  • Es gab einen Austausch ALLER Teilnehmerinnen in einer LinkedIn Gruppe
  • Es gab für jede Woche absolut inspirierende Role Models
  • Es gab regelmässige Online-Events für alle Teilnehmerinnen

Wow! Was für ein Power-Start ins Neue Jahr!

Unser Circle war genial – vier Powerfrauen, die dabei waren, sich auf den Weg zu machen. Danke Nicole Hallauer, Sylke Jehna und Gudi Speidel. Es war toll mit Euch!

Open Space Veranstaltungen in MS-Teams organisieren

Zugegen, ich bin und bleibe Zoom-Fan. Aber viele Kunden nutzen eben MS-Teams und möchten für Online-Veranstaltungen keine andere Plattform nutzen. Verständlich. Um so wichtiger war es für mich auch über die Möglichkeiten von MS-Teams die kleinen Tricks und Kniffe zu lernen. Allen Unkenrufen zum Trotz geht es auch mit entsprechender Vorplanung durchaus auch in MS-Team Break-Out Räume zu erstellen.

Mit einem weiteren Trick können die Teilnehmenden sogar selbstständig von Raum zu Raum wechseln. Yep! Geht doch!

Danke Matthias zur Bonsen – das war ein echter Insider-Workshop!

Human Centered Design

Ja, auch ich liebe Design Thinking… Dazu habe ich schon etliche wunderbare Kurse am Open HPI (Hasso Plattner Institut) mitgemacht. Die Kurse sind toll aufbereitet und beinhalten meisten sehr praktische Aufgaben, die in Teams mit anderen Teilnehmenden erledigt werden müssen, Diskussionen in den Foren usw. Irgendwie nehme ich aus all diesen Kursen immer etwas mit. Ein neuer Gedanke, eine Idee, wie ich etwas noch nutzen könnte, einen tollen Austausch mit anderen Teilnehmenden…- und das beste daran – diese Kurse sind kostenfrei. Einfach genial.

Distributed 2021

Ein Vorteil der Online-Veranstaltungen ist der Wegfall von Reiszeiten und -kosten. Ich konnte endlich die Distributed von Miro an allen 3 Tagen mitmachen. Die beiden Moderationen für die ich gebucht war, konnte ich dennoch wunderbar durchführen. Ich konnte genau wie bei vor Ort Conventions selbst bestimmen, bei welchem Vortrag oder Workshop ich mitmachen wollte und wo nicht. Nur – im Gegensatz zu einer vor Ort Convention reichte ein Mausklick um mich aus dem internationalen Umfeld wieder an meinen ruhigen Arbeitsplatz zu katapultieren. Eine Pause, ein gedankliches Sortieren und ich war komplett für meinen Kunden da. Anschließend konnte ich mich wieder per Mausklick in die weite Welt begeben.

Ein Traum:

  • die ganze Welt auf meinem Bildschirm im verträumten Moormerland
  • direkter Austausch mit den Miro Cracks
  • direkter Austausch mit Usern von Australien bis Asien
  • Tipps und Hacks, die mein Leben deutlich vereinfachen
  • Neue Ideen
  • Erfahren, wie in anderen Ländern gearbeitet wird
  • Wie werden wo welche Probleme gelöst?

Nach der Convention ging es weiter – mit vielen Teilnehmenden bin ich über LinkedIn in Kontakt. Einige Miro Boards werden weiterhin bearbeitet – damit geht auch die direkte Zusammenarbeit weiter.

Ganz sicher ein Arbeiten, wie ich mir für und mit meinen Kunden wünsche.

Giving Circles

Eine Teilnahme an der Wohnzimmerspende hat es angerichtet: Ich wurde angefixt!

Insbesondere in den letzten Jahren habe ich viele soziale Einrichtungen kennen gelernt und in die Bereiche der Gesellschaft geschaut, die nicht im Rampenlicht stehen. Die Gründe waren vielfältig:

  • Führungskräfte waren Teilnehmende einer Veranstaltung
  • Ich habe direkt dort Veranstaltungen durchgeführt – ein kleiner bis großer Perspektivwechsel…
  • Ein Projekt brauchte Unterstützung aus anderen Bereichen…
  • Ich suchte spannende Diskussionspartner

Mein Blick auf die Gesellschaft hat sich verändert, meine Spendenbereitschaft ist gewachsen, genau wie der immer wiederkehrende Frust, nicht genug tun zu können. Die Wohnzimmerspende kam da gerade richtig:

Sie basiert auf dem Prinzip der Giving Circles: Wenn mehrere Menschen zusammen kommen und gezielt für etwas spenden, kommt mehr dabei heraus. Ganz einfach. Und wirkungsvoll. Und einfach.

Im Herbst hat das erste Launchpad DACH stattgefunden. Ich war dabei. Ich wollte wissen, wie ich einen Giving Circle ins Leben rufe und worauf ich auch rein rechtlich achten muss. 2022 kann kommen. Ich bin bereit!

Danke an Wider Sense, Haus des Stiftens und Dohle Stiftung!


So hat das Virus mich weiter gebracht

Digitale Infrastruktur – mit Netz und doppeltem Boden

Das Virus und die plötzliche Notwendigkeit online miteinander zu arbeiten, haben es brutal gezeigt: Die digitale Infrastruktur in Deutschland ist entspricht nicht den tatsächlichen Anforderungen. Schlechte Übertragungsraten, Internetabstürze oder Router, die sich plötzlich verabschieden – Alltag. Der Glasfaseranschluss bleibt vorerst ein Traum und nur ein beherzter Wechsel zu einem anderen Mobilfunkanbieter bewahrte mich vor dem Schicksal EDGE in Ostfriesland. Aber – das Internet ist meine Lebensader. Daher gibt es einen Festanschluss mit einem Provider und einen mobilen Anschluss über einen anderen. Das Handy läuft wieder über einen anderen Provider und kann, wenn alle Stricke reißen, als Hotspot genutzt werden. Doppelt hält besser…

Dieser Notfall ist in dem ganzen Jahr nicht einmal eingetreten. Wohl aber der Fall, dass ich mitten in einem Call das Netz wechseln musste. Alles was Kunden und Teilnehmende mitbekommen ist, daß mein Bild ganz kurz einfriert und der Ton weg ist.  Dann geht es auch schon weiter. Das Ganze dauert nur ein paar Sekunden, aber dieser Plan B ist ein absoluter Retter.

Das Virus hat es gezeigt: Unsere Infrastruktur benötigt dringend einen Booster — und wir alle, die online arbeiten, mindestens einen Plan B!

Birgit Gosejacob richtet Technik für ein Online-Meeting ein mit externem Mikro, und Ringlicht
Technik einrichten für ein Online-Meeting

Videokonferenzen im Dschungel der DSGVO

Frühjahr 2021 – nach und nach kamen immer mehr Kunden, die feststellten, dass ihre geplanten Veranstaltungen nicht mehr klassisch vor Ort stattfinden konnten. Die meisten sahen zu dem Zeitpunkt Online-Veranstaltungen als notwendiges Übel an, dass man irgendwie über sich ergehen lassen musste.

Ich fand mich teilweise in absurden Situationen wieder:

Da gab es das Unternehmen, welches seinen Mitarbeitern untersagte, bei Videokonferenzen die Kameras einzuschalten, damit das Firmennetz nicht so stark belastet würde. Na ja – was sind Videokonferenzen, wenn man sich nicht sehen kann? Eben – langweilig, nervig, anstrengend.

Oder die Organisation, die Netzwerkveranstaltungen nicht länger aufschieben wollte und notgedrungen eine Online-Veranstaltung in Erwägung zog. Für die erste Online-Netzwerkveranstaltung hatte man schon reichlich Power Point Folien erstellt. Ja gut – aber eine Netzwerkveranstaltung lebt eigentlich vom interaktiven Austausch, oder?

Dann die Veranstaltungen, an denen Vertreter von den unterschiedlichsten Firmen und Organisationen teilnehmen wollten. Natürlich wollten alle gemäß den Anweisungen ihrer jeweiligen IT-Abteilung, manchmal auch der Rechtsabteilung, darauf bestehen, dass nur die Plattform genutzt wird, die sie im Unternehmen freigegeben haben. Ein klein wenig herausfordernd, wenn zwar alle ihre Vorschriften hatten, aber eben alle unterschiedliche Plattformen vorgeschrieben hatten…

Der einzige Ausweg war, alle Wortführer und noch ein paar ganz Unerfahrene zu Tests einladen und gemeinsam einige Kriterien zu testen:

  1. Welches Tool läuft stabil?
  2. Welches Tool ist auch für Unerfahrene leicht verständlich?
  3. Welches Tool zeigt alle Teilnehmenden mit Video?

Eigentlich waren immer Interaktivität, wie z.B. Austausch im Netzwerk, Arbeitsgruppen usw. gefragt, daher kam ein ganz wichtiger Punkt noch hinzu:

4. Welches Tool bietet Break-Out Räume?

Zeitweise führte das zu einem lustigen Chaos auf meinem Rechner, wenn sich Webex, GoToMeeting, Skype, Teams, Adobe Connect und das von mir immer schon favorisierte Zoom mit ihren jeweiligen Icons nebeneinander tummelten.

Birgit Gosejacob mit Hand vorm Gesicht und Kaffee Latte

Ich weiß beim besten Willen nicht mehr, wie viele Tools ich getestet habe, weil ein Unternehmen meinte, sie dürften nur mit diesem einen arbeiten. Oft konnte man keine Break-Out Räume nutzen. Videoübertragungen waren nur sehr limitiert möglich. Es macht keinen Sinn, wenn sich von 50 Teilnehmern gerade mal sechs sehen können. Oder das System lief sehr instabil. Ganz ehrlich, wenn ich eine Plattform nutze, auf der durch ständiges Herausfliegen der Teilnehmer und Wiederhereinkommen mehr los ist als am Bahnsteig, kann man einfach nicht vernünftig arbeiten. Von Motivation, Engagement der Teilnehmenden ganz zu schweigen.

Ein Kompromiss wurde immer gefunden. Die Tools wurden enorm verbessert. Zoom investierte im  Bereich Datenschutz. Teams konnte irgendwann mehr als sechs Teilnehmende gleichzeitig zeigen. Es ging voran.

Das Virus hatte Schwächen offenbart und die Entwicklungen vorangetrieben.

Partizipative Formate online – und es funktioniert doch!

Das Virus, bzw. die mit der Pandemie verbundenen Einschränkungen machten plötzlich eine Durchführung von spannenden partizipativen Formaten mit großen Gruppen unmöglich. Konferenzen mit mehreren parallel stattfindenden Workshops? Nicht möglich.

Die Schwäche im System, die das Virus hier offenbarte war die gängige Überzeugung meiner Kunden: „Das geht nicht online.“

2004 habe ich meine Liebe für diese Formate entdeckt. Damals natürlich noch vor Ort, wie z.B. ein monatliches World Café an der Düsseldorfer Kö. Formate, die den Teilnehmern ermöglichen selbst etwas zu entwickeln, zu gestalten oder zu erkennen sind einfach mein Ding.

Natürlich konnte ich mich auch schnell für Design Thinking, Sprints und dergleichen begeistern.

Schon seit etlichen Jahren habe ich immer wieder nach Möglichkeiten gesucht, solch partizipativen Formate auch sinnvoll online durchführen zu können. Mittlerweile geht das – sogar sehr gut!

Man benötigt dafür schlicht und einfach die passendenden Tools, die Erfahrung, wie man diese Formate durchführt und wie man Online Veranstaltungen plant und moderiert. Die Tools müssen alles können, was man für die sinnvolle Durchführung braucht und dabei so einfach wie möglich sein. Niemand sollte sich während einer solchen Veranstaltung Gedanken um die Technik machen müssen. Die Konzentration und der Fokus müssen auf das eigentliche Thema ausgerichtet sein.

International beliebte Tools in diesem Bereich sind Mural und Miro. Beide haben ihre Stärken und Schwächen. Mit beiden lässt es sich hervorragend arbeiten. Ich selbst habe eine Lizenz für Miro und bin immer wieder überrascht, was ich alles mit diesem Tool anstellen kann.

Teilnehmende einer Veranstaltung, in der eines dieser Tools genutzt wird, bereite ich akribisch vor. Jeder soll sich sicher und wohl fühlen. Ich habe selbst vor Jahren die unschöne Erfahrung gemacht, mitten aus einem Zoom Call heraus zur Mitarbeit auf ein Miro Board eingeladen zu werden. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, wo ich landen würde. Es kam, wie es kommen musste: Ich war völlig orientierungslos und genervt und habe das Meeting vorzeitig verlassen.

Aus dieser Erfahrung heraus habe ich ein kleines Erste-Hilfe Tutorial erstellt, um Menschen, die wie ich damals als Gäste auf ein Miro-Board kommen, Orientierung zu geben.

Das Virus hat es ermöglicht, dass bereits vor der Pandemie bestehende Möglichkeiten jetzt eine hohe Akzeptanz finden. Wenn vor Ort nicht mehr erlaubt ist, muss man eben online gehen. Es funktioniert – sogar fokussierter und oft mit mehr Engagement seitens der Teilnehmenden als vor Ort!

Sichtbarkeit Online – ohne geht nichts mehr!

Schon im Frühjahr 2020, als die ersten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung Treffen und Veranstaltungen unmöglich machten, hatte ich mir ein Elopage Account zugelegt. Ich fühlte mich super für die schöne, neue Online-Welt gerüstet.  Immerhin brachte ich reichlich Erfahrung mit interaktiven Webinaren und Veranstaltungen mit. Schon 2004 habe ich die ersten Webinare konzipiert und durchgeführt, sowie Kurse über eine Lernplattform organisiert. Synchrone und asynchrone Kommunikationswerkzeuge waren bekannt.

Dank Zoom, Adobe Connect & Co. war alles noch deutlich einfacher geworden. Ich hatte schon längst eine Zertifizierung als Blended Learning Designerin und Live-Online Trainerin. Was konnte also schiefgehen?

Mit Elopage war ich schnell vertraut. Ich hatte in kürzester Zeit eine virtuelle Mittagspause am Lagerfeuer am Start. Dann einen Kursus zur Online-Moderation (Wie schafft man Nähe?). Dann einen Kursus für Teamleiter, deren Mitarbeiter im Home-Office sitzen. Alles gut durchdacht, mit viel Austausch, enger Begleitung und professionell aufgesetzt.

Ja – es kamen auch Buchungen. Aber in übersichtlicher Anzahl. Die, die teilnahmen waren begeistert. Also eigentlich alles richtig gemacht. Oder?

Dann stellten meine alten Kunden fest, dass sie wohl oder übel vieles von dem, was geplant war, doch online machen mussten und ich war wieder im Geschäft. Besser als zuvor. Plötzlich unterstützte ich zusätzlich dabei, Netzwerkveranstaltungen, Gremiensitzungen usw. online durchzuführen. War bei für mich fachfremden Schulungen dabei, um die nicht Online-Erfahrenen Trainer zu unterstützen. Wurde gebucht, um Trainer für die Umstellung auf Online fit zu machen.

Das Business lief – aber davon wurde ich im Netz nicht sichtbar.

Meine persönliche Schwäche, die mir durch das Virus aufgezeigt wurde, war tatsächlich die Sichtbarkeit im Netz.


Meine besten Entscheidungen in 2021

Loslassen, was nicht mehr passt

Seit 2002 war ich als Potenzial-Entdeckerin Online zu finden. In der Zeit habe ich unendlich viele 1:1 und Teamcoachings durchgeführt. Ich hatte sogar das Glück, vom Haufe Verlag angesprochen zu werden, ob ich nicht zu dem Thema einen Taschenguide schreiben wollte. Klar doch! Im Februar 2013 erschien „Potenziale erkennen„. 2014 hatte ich davon sogar ganz unerwartet ein russisches Belegexemplar in der Hand. Im Mai 2017 sogar noch einmal in etwas veränderter Form in einer Jubiläums-Ausgabe mit dem Titel „Neuorientierung im Beruf“ herausgegeben.

Die Bezeichnung Potenzial-Entdeckerin habe ich viele Jahre sehr geliebt und auch gelebt, aber irgendwann fühlte sich alles zu eng an.

Mitte der 2000er Jahre habe ich die verschiedenen Großgruppenkonferenzen und andere partizipative Formate kennen und lieben gelernt und mein Fokus hatte sich verändert. Ich machte mehr Zukunftskonferenzen, World Cafés und dergleichen.

Dann habe ich fasziniert festgestellt, was sich bewegt, wenn Menschen versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden. Der Knaller dabei – die Menschen müssen sich weder bereits untereinander kennen, noch selbst Details zum Problem kennen. Dafür gibt es Experten. Ich bringe beide Seiten zusammen – tadaaa! Das mache ich seit Jahren mit viel Begeisterung und Erfolg.

Draußen in der Welt fand man mich allerdings als Potenzial-Entdeckerin, die 1:1 Coachings anbietet.

Zeit also, eine Entscheidung zu treffen:

Am 15. Oktober war es soweit – ich habe mich mit viel Dankbarkeit gedanklich von der Potenzial-Entdeckerin verabschiedet und mich auf das fokussiert, was ich wirklich will.


Voller Fokus auf Online-Facilition

Seit dem Sommer grübelte ich darüber nach, wie ich wirklich arbeiten will. Im Oktober stand es felsenfest fest:

Facilitation! Online! Nur in wenigen Ausnahmefällen vor Ort.

Dieses Wort trifft genau das, was ich seit vielen Jahren sehr erfolgreich mache und liebe. In ganz verschiedenen Kontexten, mit unterschiedlichen Zielen seitens meiner Kunden und immer wieder neuen Formaten.

Das schwierigste war dieses Wort „Facilitation“. International ein gängiger Begriff, in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Hier ist das Ergebnis:

Ich liebe es Menschen und deren Gedanken in Bewegung zu bringen.
Als Facilitator bin ich so eine Art Geburtshelferin für neue Ideen und Entwicklungen. Dafür bin ich in vielen Rollen gleichzeitig unterwegs: Beraterin, Prozessbegleiterin, Moderatorin, Coach.

Damit Du auch bei komplexen Problemen schnell handlungsfähig wirst, schaffe ich Dir und Deinen Mitstreitern Raum und Struktur für völlig neue Lösungen.

Als Facilitator bin ich eine Ermöglicherin. Nichts anderes bedeutet dieses englische Wort.

Birgit Gosejacob


Sichtbar werden

Offline bin ich eine exzellente Netzwerkerin. Online nicht.

Ich hatte bereits erkannt, dass mir im Netz jegliche Sichtbarkeit fehlte:

  • Ein Facebook-Profil habe ich, nutzte es aber fast nur privat.
  • Meine Facebook-Seite liegt im Dämmerschlaf.
  • Ein XING-Account habe ich, nutze es aber nicht mehr. Auf XING fühlte ich mich einfach nicht mehr wohl.
  • LinkedIN mag ich sehr. Ich tummele mich dort viel, poste aber nur wenig.
  • E-Mail Marketing mache ich gar nicht. Eine entsprechende Liste existiert nicht.
  • Gebloggt habe ich noch nie.

Aber ich wollte das ändern. Unbedingt. Und ich war bereit, wirklich sichtbar zu werden!

Das hatte ich mir vorgenommen:

  • Ich will mich nicht mehr hinter einer Potenzial-Entdeckerin oder einer anderen Bezeichnung verstecken. Mein Name soll meine Domain werden.
  • Ich will mich zeigen, wie ich bin. Keine typischen Business-Fotos, keine dezent grau-weiße Seite, sondern bunt, dynamisch, unkonventionell.
  • Ich verstecke mich bei meiner Arbeit nicht hinter irgendwelchen Methoden und Fremdwörtern. Ich will im Netz mit den Worten gesehen werden, die ich nutze.
  • Vor allen Dingen möchte ich mit dem gesehen werden, was ich verd… gut kann und einfach liebe: Facilitation!
  • Ich möchte wahrgenommen werden als Expertin rund um Facilitation und Online-Moderation.
  • Ich möchte mein Motto sichtbar leben: Mutig sein, Anders sein, einfach Machen.
Birgit Gosejacob lachend und mit ausgebreiteten Armen vor einem alten Tor.

Investieren

Die Entscheidung den Fokus neu auszurichten mit der Notwendigkeit auch Online sichtbar zu werden, bedeutete eine weitere Entscheidung: Endlich in mich und mein Business zu investieren. So richtig! Nicht nur mal hier und da einen Workshop oder Lehrgang.

Wirklich klar wurde mit das in einem Gespräch in geselliger Online-Runde, wo plötzlich die Frage aufkam, in was man eigentlich unter den aktuellen Rahmenbedingungen investieren sollte. Einiges konnte ich einordnen, vieles auch nicht. Ich bin kein Zocker. Zur Börse habe ich ein gespaltenes Verhältnis: Wie viele Unternehmen sind schon vor die Wand gefahren worden, weil Entscheidungen nur im Sinne der Shareholder getroffen wurden? Bitcoins? In einer Welt in der die Klimarettung höchste Priorität hat, finde ich den Energiebedarf der Server rund um die Bitcoin-Technologie einfach absurd.

Wir sprachen von Investitionen in Start Ups, in Menschen und ihre Ideen.

Irgendwann am Abend, das Gespräch war längst vorbei, machte es KLICK:

Alle Investitionen flossen bei mir immer in fachliche Weiterbildung, neue Technik, gute Software. Warum habe ich eigentlich nie so richtig in mich und mein Marketing investiert? In das, was die Grundlage für alles ist, was ich tue? Nun, das war wirklich absurd.

Ich brauchte Unterstützung von Profis!


Diese Profis habe ich gefunden:

Marike Frick: Basis für Sichtbarkeit

Ich werde über Social Media erschlagen von Anzeigen. Jeder will mich zum Millionär machen – ganz schnell. Arbeiten brauche ich dann auch nicht mehr… Reichweite – tausende Abonnenten in wenigen Tagen. Kunden kommen völlig von selbst und dauernd. Das sind die Versprechungen.

Dann die Sales Funnels – manchmal finde ich ja auch etwas so richtig gut und möchte es online kaufen oder buchen. Nur – das was ich oft so schön anlässt führt dann ganz schnell zu ganz viel Geblinke auf dem Bildschirm: Angebote – unglaubliche Einsparungen, wenn ich jetzt sofort oder in spätestens 24 Stunden zuschlage. Begleitet von Countdowns, Einblendungen, begeisterten Kundenstimmen usw. Das ist dann der Punkt, an dem ich raus bin. Oft soweit, dass ich das ursprüngliche Produkt auch nicht mehr will.

Schneller, höher, weiter – und immer lauter. Teilweise richtig aggressiv. Mich nervt so etwas total. Wenn ich Kunden haben möchte, mit denen ich gerne arbeite, mit denen ich einige Wertvorstellungen teile, müssten diese genauso genervt von einer solchen Werbung sein. Warum also sollte ich

Also muss ich etwas anders machen. Nur wie?

Ich stöberte mal wieder im Netzt und fand Marike Fricks Blogpost zu Ursachen für zu wenig Webseiten Traffic. Ich stöberte weiter durch ihren Blog und sah Licht am Ende des Tunnels. Klar, auch Marike nutzt Anzeigen und dergleichen. Aber anders. Sie setzt auf andere Dinge und brachte mich ins Grübeln.

Schließlich meldete ich mich zu einem ihrer Boot-Camps an und war begeistert. Ihre Art Sichtbarkeit zu erlangen ist verbunden mit harter Arbeit, Kreativität und Durchhaltevermögen. Außerdem mit einer sehr klugen Strategie und dem kompromisslosen Auseinandersetzen mit dem eigenen Angebot. Mein Ding! Endlich…

Inzwischen bin ich in ihrem 6-monatigen Programm Populär und werde von ihr, einem Expertenteam und nicht zuletzt der wunderbaren Gruppe der Teilnehmenden auf dem Weg in die Sichtbarkeit begleitet. Es geht voran!

Es hat sich schon viel getan. Ich freue mich auf 2022!

Danke Dir Marike und Deinem Team!

Knipswerk: Die etwas andere Fotosession

Ein neuer Außenauftritt bedeutete neue Fotos. Ich wusste genau was ich wollte! Oder besser – was ich nicht wollte. Nämlich typische Business-Fotos aus dem Fotostudio. Mit Kostüm, Pumps, perfekt frisierten Haaren mal mit verschränkten Armen, mal mit lässig aufgestütztem Kopf. Nein! Wenn ich mich schon zeige, dann auch so wie ich bin…

Mir schwebten lebendige Fotos vor, draußen aufgenommen, mit Wind in den Haaren, Handy am Ohr und Laptop im Gras. Wie im echten Leben – zumindest, wenn ich Veranstaltungen plane, recherchiere usw. Wenn ich live bin, gibt es natürlich keinen Wind…

Die Suche nach einem Fotografen, der sich auf so ein Abenteuer einlassen würde, startete im Internet und endete, als das KnipsWerk Leer in genau dieser Form in der Google-Suche auftauchte:

Lebendig, Wild, einfach anders.

Das passte schon mal gut zu meinem Motto: Mutig.Anders.Machen.

Weiter ging es mit dem Kurztext: Naturverbunden, leicht verrückt und jeder unterschiedlich im Charakter, wetterfest und Lebensfroh! Wir machen Fotos, wir halten Momente fest!

Das sah genau nach dem aus, was ich wollte!

Die Homepage bot die Buchung eines Telefontermins an, den ersten bekam ich für die kommende Woche.  Den Rückruf dafür sofort. Es war spät am Abend, Patricia arbeitete noch und es passte gerade. Aus dem Gespräch wurde ein äußerst lebhafter, witziger und fröhlicher Tag mit der wunderbaren Patricia vom KnipsWerk. Wir haben in der Altstadt, im Hafen, in der Innenstadt, im Café, im Studio (ganz kurz…) und am See fotografiert. Die Fotos sind genau das, was ich wollte.

Für meine Homepage war das Header-Foto schnell gefunden – ich habe Kunden mit aussuchen lassen. Auf dem Foto laufe ich barfuß durch eine Wasserrinne mitten in der Innenstand, spritze mit dem Wasser und halte lachend mit der einen Hand meine Pumps in die Luft. Sie meinten das sei ich – pur! Gerne – ich fühle mich richtig wohl damit.

Auch das Laptop im Gras wird seinen Platz finden – auf der „über mich“-Seite, die gerade aktuell noch in Arbeit ist.

Birgit Quirchmayer: Live und in Farbe

Im November hatte ich das Gefühl, dass noch etwas fehlte… Bisher habe ich immer Kunden gewonnen, wenn ich diese persönlich getroffen hatte. Es musste och noch etwas geben, was direkter und vielleicht auch persönlicher war, als Fotos und geschriebene Worte.

Wieder brachte mich das Internet auf die richtige Spur und dieses Mal zu Birgit Quirchmayr. Sie hatte in einem wöchentlichen Live-Video Format zum Thema Sichtbarkeit geködert.

Live Videos? Klar – das machte für mich Sinn. Aber auf Live auf Social Media? Absolut nicht meine Kernkompetenz! Also noch eine professionelle Unterstützung.

Ende November hatte ich dann einen eigenen Instagram Account. Alles neu für mich. Am 29. November haben wir in der Gruppe ein wenig herumgealbert und Filter ausprobiert. Gerüchte besagten, dass mir das grün von Baby Yoda stehen würde.

Erste Spielversuche mit Instagram - Filter Baby Yoda
Erste Versuche mit Instagram-Filtern

Am 03. Dezember um 15:00 Uhr ging ich dann das erste Mal live auf Facebook auf meiner Facebook-Seite. Aufregung pur. Ich hatte Zuschauer, ich bekam Fragen und Kommentare. Ich liebte es! Auf einmal war eine ganze Stunde um und das Eis gebrochen. Ich war überglücklich.

Screenshot vom ersten Facebook Live 12 Tipps für Deine virtuelle Weihnachtsfeier. Aufgenommen im Wintergarten ovr dem geschmückten Weihnachtsbaum
Mein erstes Facebook Live

Für 2022 gehe ich regelmässig Live! Mit Interviewpartnern, Gästen, die in den Call kommen, Diskussionen usw. Ich freue mich darauf!

Danke Birgit fürs Mutmachen und für den Wegweiser durch die Tücken der Technik!

Judith Peters: Ein Blog wird geboren

Ich freute mich schon darauf, dass es bei Marike Frick ab Januar mit dem Bloggen losgeht. Es hatte sich schon so viel bewegt, dass ich es gar nicht abwarten konnte. Brauchte ich auch nicht: Judith Peters von Sympatexter rief zur #Jahresrückblog21 Challenge auf. Ich konnte nicht widerstehen…

Birgit Gosejacob nachdenklich im Strassencafé mit Sprechbase "Challenge angenommen - au weia!"

Also sitze ich hier mit rauchendem Schädel und fliegenden Fingern. Mache ich es richtig? Mache ich es falsch? Ist das was ich schreibe angemessen? Keine Ahnung, aber es fühlt sich gut an. Eine wunderbare Art, das Jahr für sich Revue passieren zu lassen, sich bewusst zu werden, wie viel wirklich in diesem einen Jahr passiert ist und wie viele Menschen mich unterstützt haben.


Was ist sonst noch passiert?


Software, die ich 2021 angeschafft habe

  • Streamyard – eine Software für Livevideos
  • Amberscript – eine Software, mit der ich Videos transkribieren kann
  • Kahoot – eine Online-Quiz Software

Fazit 2021

Das Jahr war turbulent, ich habe so viel gelernt, wie nie zuvor in so kurzer Zeit.

  • Das Jahr war turbulent.
  • Ich habe so viel wie nie zuvor in extrem kurzer Zeit gelernt.
  • Ich habe in diesem Jahr für meine absoluten Lieblingskunden gearbeitet.
  • Ich hatte tolle Projekte, die mich herausforderten und erfüllten.
  • Ich hatte zufriedene Kunden.
  • Ich war noch nie so ausgeglichen und glücklich.

Die Sichtbarkeit entwickelt sich…

Screenshot einer Statisitik von LinkedIN zur Sichtbarkeit - ein Tutorial zu Kahoot wurde 239 mal gesehen
Screenshot Facebook - Anzeige der Sichtbarkeit
Facebook ebenfalls! Die Insights von meinen ersten Live 🙂

Das sind meine Ziele für 2022

  • Weiter an der Sichtbarkeit arbeiten
  • Bloggen
  • Live Videos alleine und mit Gästen
  • Interviews/Video
  • Diskussionen streamen
  • Homepage fertig stellen
  • Homepage auf Englisch erstellen
  • Mehr international arbeiten
  • Wachsen lassen
  • Das Leben genießen
Birgit Gosejacob im Kleid und nackten Füssen auf einem Bein auf einem Baumstamm am See in Yogapose
2022 kann kommen!

Birgit Gosejacob Portrait mit roter Jacke und roter Kette
Autorin Birgit Gosejacob
Birgit Gosejacob begleitet Veränderungsprozesse als Leadership-Coach, Beraterin und Facilitator unter dem Motto Mutig.Anders.Machen. Sie ist Expertin für kreative Lösungsfindungen, lebendige Kollaboration und mutige Veränderungen. Sie unterstützt Führungskräfte und deren Teams dabei, mit Pioniergeist, Mut, Zusammenhalt und Power Veränderungen zu stemmen. Als Facilitator schafft sie in Präsenz- und virtuellen Formaten Raum für kleine und große Gruppen, in denen diese jeweils eigene kreative Lösungen, ein gemeinsames Ziel oder einen gemeinsamen Weg finden können. Ihr Fokus liegt auf dem Aufbruch von Denkstrukturen, der Entwicklung eines agilen Mindsets, sowie des Zusammenwirkens unterschiedlicher Akteure über den eigenen Bereich hinaus.

1 Kommentar

  1. Liebe Birgit,

    wow – was für ein Jahr! Ganz herzlichen Dank fürs Teilhaben lassen.

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