Veränderungen: Darum liebe ich sie

von | 10. März 2022 | 2 Kommentare

Inhaltsverzeichnis

Moment mal… Veränderungen sind toll?

Ja, nämlich dann, wenn ICH diese Veränderungen anstoße. Unfreiwillig verändert zu werden ist dagegen extrem stressig und kann im Extremfall existenzbedrohend sein. Ich habe beides erlebt.

Umgang mit Veränderungen

Du kennst das bestimmt: Hast Du Dich nicht auch schon mal gefühlt, als würdest Du in einer Falle festsitzen? In einer Situation die Dir nicht gefällt und wo auch nichts darauf hin deutet, dass sich etwas ändern würde?

In solchen Situationen kannst immer nur Du selbst eine Entscheidung treffen: Ausharren oder selbst etwas ändern.

Aus der eigenen Erfahrung braucht es dazu vor allem die Fähigkeit loslassen zu können (je nach Umfang des Andersmachens betrifft es sowohl das Loslassen von Gewohnheiten, Dingen bis auch hin zu Menschen) und den Mut sich auf sich selbst, die eigenen Fähigkeiten und Potenziale zu verlassen.

Das größte Hindernis: Die Erwartung anderer Menschen. Ich kann dann etwas anders machen, wenn ich fest daran glaube, dass es das es das Richtige ist, auch wenn das gesamte Umfeld die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. 

Warum kann ich das hier einfach so schreiben?  Weil ich mein Leben seit den 80er Jahren genau so gestalte.

Wenn Du neugierig bist, was ich alles angestellt habe, nimm Dir einen Kaffee, mach es Dir gemütlich und lies weiter. Du kann auch immer einfach zu meinen Learnings aus der jeweiligen Zeit springen.


Veränderung 1: Loslassen von allem was war – freiwillig

Aus dem Sauerland nach San Francisco – aus der Industrie in die Luxushotellerie

Den ersten radikalen Schritt bin ich gegangen, als ich meinen ersten Job nach der Ausbildung (ich war noch im Ausbildungsbetrieb) kündigte, um mir meinen Jugendtraum zu erfüllen und in die USA zu gehen. Das stieß weitgehend auf Kopfschütteln.  Einen festen, sicheren Job aufgeben?  Noch dazu in einem Betrieb, in dem der Großteil der Mitarbeiter bis zur Rente bleibt? Völlig verrückt! Fand ich auch – nur aus einer völlig anderen Perspektive. Sich mit Mitte 20 für den Rest des Lebens auf einen Job festlegen, der eben ein Job war, aber auch nicht mehr – das fand ich völlig verrückt!

Kurzum, nachdem ich Job und Wohnung gekündigt hatte, landete ich mit zwei Koffern in Virginia. Naiv, recht unvorbereitet aber voller Optimismus. Natürlich wurde der gebremst.

Ich lernte sehr schnell das ein ziemlich gut absolvierter Englisch Leistungskurs definitiv nicht als Vorbereitung für den Alltag in den USA taugt…

Sich als Tourist umzuschauen war in Ordnung, aber wenn ich länger bleiben und Geld verdienen wollte, brauchte ich ein Arbeitsvisum. Es wäre einfacher gewesen, sich im Vorfeld darum zu kümmern aber es hat auch so geklappt:

Legal arbeiten – gar nicht so einfach

Ich wurde in das Career Training Program der Carl Duisberg Gesellschaft aufgenommen und musste mir „nur noch“ einen Job suchen, der meiner Ausbildung entsprach. Gar nicht so einfach, wenn man die Visabedingungen einhalten muss: Einen Arbeitsvertrag bei der Botschaft einreichen und gut drei Monate in Deutschland auf das ok warten. In den USA wird wiederum erwartet, dass man bei Jobzusage innerhalb von 2 Wochen startet.

Plan B – Einmal quer durch den Kontinent

Im ländlich geprägten Virginia kam ich so nicht weiter. Der fast schrottreife Golf, den ich in Virginia erworben hatte, musste sich daraufhin einmal quer durch den Kontinent nach San Francisco quälen. Frei nach dem Motto „wenn schon – denn schon“. Die Fahrt war ein Abenteuer, die ich um kein Geld in der Welt missen möchte. Ich hatte Zeitdruck, da ich innerhalb der Frist einen Arbeitsvertrag vorweisen musste, wollte aber so viel wie möglich sehen, wenn auch nur im Vorbeifahren. Und das habe ich getan:

Ich habe auf einem Mississippi Steamer gestanden, bin in aller Frühe auf den Tafelberg des Acoma Pueblo geklettert (die alte Treppe ist mittlerweile gesperrt), habe mutterseelenallein im Schnee an einem Nebenarm des Grand Canyon gesessen und den Sonnenaufgang über der Painted Desert genossen, die ersten Fahrspuren im dichten Schnee im Zion Nationalpark gezogen, mich von den Lichtern in Las Vegas blenden lassen und dann das im Winter von einem Blütenmeer überzogene Death Valley bestaunt.

Nach sechs Tagen waren mein Golf und ich am Ziel. Die Golden Gate Bridge leuchtete knallrot in der Sonne, der Pazifik glitzerte und die Stadt fühlte sich sofort an wie Zuhause.

Nach 5 Tagen quer durch den Kontinent:
Angekommen am Golden Gate!

Herausforderung: 6 Vorstellungsgespräche für einen Job

In San Francisco angekommen, habe ich mit einer Bewerbung als Sales Assistant für ein 5-Sterne Hotel ungläubiges Staunen ausgelöst:  Eine Deutsche mit temporärem Arbeitsvisum ohne Hotelerfahrung bewirbt sich? Na ja zugegeben, bis dahin hatte ich ein 5-Sterne Hotel noch nicht einmal irgendwo betreten…

Ich war denkbar unqualifiziert für den Job: Ich hatte noch nie im Vertrieb gearbeitet, ich kam aus der produzierenden Industrie, hatte von Dienstleistung keine Ahnung und konnte noch nicht einmal sagen, wie schnell ich auf der Schreibmaschine schreiben konnte – die Tastaturen waren anders.

Ich musste sechsmal zum Vorstellungsgespräch – immer eine Hierarchie höher, bis ich letztlich vom Hoteldirektor eingestellt wurde und eine großartige Zeit in San Francisco erleben durfte. Ich war plötzlich in einem Team von über 400 Angestellten aus aller Welt. Unvergessen der Moment als mich unsere Verkaufsdirektorin einer Kundin vorstellte und ihr sagte, dass ich den Job bekommen hätte, weil ich von allen Bewerbern am meisten Enthusiasmus gehabt hätte. Geht doch 🙂

Meine Learnings aus der Zeit in den USA

Verantwortung für die Gestaltung meines Lebens übernehmen

Wenn ich einen Traum realisieren möchte, muss ich selbst die Veränderungen herbeiführen, die das ermöglichen können. Ich muss für mich Abwägen, was wichtiger ist: Die Angst davor zu scheitern oder das lebenslange Sehnen nach etwas, was ich vielleicht hätte erreichen können, wenn ich es wenigstens versucht hätte.

Einen Plan B haben

Alles, wirklich alles hätte schief gehen können. Deshalb hatte ich immer genug Geld für einen Rückflug, wenn es denn nötig gewesen wäre. Für den Notfall hätte ich in meinem ehemaligen Kinderzimmer bei meinen Eltern ein Dach über dem Kopf gehabt.

Masken und Rollen wegschmeißen und einfach Ich sein

Wenn mich niemand kennt und ich nur von Fremden umgeben bin, brauche ich keine Erwartungen zu erfüllen. Es war eine großartige Zeit des Sich-Ausprobierens und Frei-Werdens.

Die Welt ist bunt und will entdeckt werden

Mit KollegInnen aus aller Welt und San Francisco als Lebenszentrum gab es jeden Monat mindestens eine große Feier eines Landes oder einer Kultur. Mal zogen die Drachen der chinesischen Parade zum Chinese New Year durch Chinatown, dann wurde der Cinquo di Mayo in der Mission gefeiert, die Iren zelebrierten St. Patrick’s Day usw.

Gefeiert wurde von allen und mit allen.

Ach ja – und in den Restaurants standen die Gerichte in den jeweiligen Landessprachen auf der Karte. Beim Italiener gab es Pasta, keine Noodles…

Ich habe meine ersten Sushi gegessen und gelernt die Stäbchen zu meistern.

Risiken eingehen

Es ist immer ein Risiko alles loszulassen und zu schauen, was einem das Leben bietet. Ich hätte kein Visum bekommen können. Ich hätte keinen Job finden können. Mein Auto hätte irgendwo in irgendeiner Wüste auseinander fallen können.

Aber mir war es das wert. Ich wollte versuchen, meinen Jugendtraum umsetzen: In den USA leben und arbeiten. Unbedingt!

Um Hilfe bitten

In einem Umfeld, in dem alles fremd ist, habe ich gelernt auch fremde Menschen um Hilfe zu bitten. Egal ob ich mich verfahren hatte, Hilfe bei Behördengängen benötigte oder auf Job- oder Wohnungssuche war. Ich war überrascht, wie hilfsbereit Menschen sind, wenn man einfach mal fragt.

Hilfe annehmen

Ich kam in San Francisco mit zwei Koffern an. Am ersten Arbeitstag wurde ich von KollegInnen gefragt, ob ich zuhause alles hätte. Als ich erzählte, dass ich gerade angekommen war und nur einen gerade gekauften Futon und zwei Koffer hatte, ging ein Aufruf durchs Hotel. Mir war das peinlich.

Einen Tag später hatte ich alles von Geschirr bis zu einem Rennrad. Unglaublich!

Hartnäckig an der Zielerreichung arbeiten

Ich wollte unbedingt in den USA leben und arbeiten. Es war schwierig und ich musste eine Menge Hindernisse überwinden, aber ich habe mich durch nichts abbringen lassen und mein Ziel erreicht.

An mich selbst glauben

Ohne das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, die ich bis dahin zum Teil noch gar nicht kannte, aber irgendwie überzeugt war, dass sie da waren, hätte das alles nicht funktioniert.

Keinem vorgegebenen Weg folgen

Meine wohl wichtigste Erkenntnis aus dieser Zeit. Ich hatte, als ich alles in Deutschland kündigte, keinen direkten Plan vor Augen, wie es weitergehen sollte. Ich habe mich im wahrsten Sinn des Wortes ins Leben geschmissen, Augen und Ohren aufgehalten und Gelegenheiten genutzt.

Hätte ich mir vorgestellt, dass ich in San Francisco lande? Niemals? Hätte ich mir einen Vertriebsjob in einem Luxushotel vorstellen können? Noch viel weniger.

Ich habe mich auf das Abenteuer Leben eingelassen mit allen Höhen und Tiefen, Schrecken und Freuden.


Das hat mir das Loslassen von allem Alten gebracht

Ein im wahrsten Sinne des Wortes neues Leben. Die Erfahrungen, die ich in der Zeit gemacht habe, haben alles das ermöglicht, was ich heute mache und tue. Und wie ich bin. Es hat mich befreit und stark gemacht.


Veränderung 2: Loslassen von allem was war – unfreiwillig

Von San Francisco nach Düsseldorf – aus der Luxushotellerie in die Luftfracht

Dann der Rückschlag zum Ablauf meines Visums: Es gab keine Verlängerung. Nach 18 Monaten im Job war Schluss.  Also musste ein Plan B her. Und zwar schnell.

Verändert werden – ein Horror

Ich fühlte mich schrecklich. Ich wollte mein geliebtes San Francisco nicht verlassen. Nicht meine Wohnung aufgeben, nicht meinen Job, nicht meine Freunde. Nichts wo ich so hart für gekämpft hatte.

Aber – die USA steckten mit dem ersten Golfkrieg in einer tiefen Rezession und auch wenn das Hotel mich gerne behalten hätte, gab es keinen legalen Weg zu bleiben.

Mich hat damals die andere Art von Veränderung getroffen… Ich wurde verändert. Ich durfte nicht da leben, wo ich leben wollte und nicht da arbeiten, wo ich es so gerne tat. Ich war verzweifelt, fühlte mich ohnmächtig und hilflos.

Entscheidungen treffen und die Zukunft gestalten

Aber trotz allem – auch hier konnte ich wieder aktiv entscheiden und damit einen großen Teil meiner eigenen Zukunft beeinflussen.

Zurück in die sauerländische Kleinstadt?  Das wäre am einfachsten gewesen. Dort hatte ich Freunde und Bekannte und bei meinen Eltern zumindest erst einmal einen Unterschlupf.

Zurück in ein Einkaufsbüro in der Industrie? Nein! Auf keinen Fall. Ich wollte nicht wieder nur im Büro sitzen, sondern raus und mit Kunden arbeiten.

Also wurde die Wunschliste erstellt:  Eine coole Stadt, ein Job mit vielen immer wieder neuen Herausforderungen und auf jeden Fall international! Und natürlich: Arbeiten mit Kunden – raus aus dem Büro. Plan B: Arbeiten auf einem Kreuzfahrtschiff.

Quereinstieg in die Luftfracht

Was wurde daraus? Ich landete bei einer Luftftrachtspedition am Düsseldorfer Flughafen!  Ich ergriff die Gelegenheit als Geschäftsleitungsassistentin die Branche kennenzulernen. Damit saß ich zwar doch im Büro, aber es war ein Neuanfang in einer vielversprechenden Stadt und einer interessanten Branche.

Dieses Mal war das direkte Team nicht international, dafür hatte ich Kollegen in aller Welt. Ich war im globalen Dorf der Luftfracht angekommen.

Beladung einer B 747

Ich wollte mich qualifizieren, legte erfolgreich die IATA Prüfung Freight ab und wollte nichts mehr, als wieder raus aus dem Büro und mit Kunden arbeiten.

Als Frau in der Männerwelt

Ich bewarb mich beim Wettbewerb für den Aufbau des Vertriebs. 

Überraschung beim Vorstellungsgespräch: Es musste die Erlaubnis der Geschäftsleitung eingeholt werden, ob eine Frau den Job bekommen könnte…  Ich landete in einer Männerdomäne, war erfolgreich, wurde Vertriebsleiterin und bekam mit der Übertragung des Consignee Sales für US-Westküste und Kanada auch reichlich Gelegenheit, mich wieder auf der anderen Seite des Atlantiks zu tummeln. Ich war im siebten Himmel.

Natürlich gab es auch hier heftige Herausforderungen:

  • Ich kam als Quereinsteigerin in ein Team von ausgebildeten, erfahrenen Spediteuren.
  • Außendienst gab es bisher nicht. Jetzt kam die Quereinsteigerin (ja ich bin auch noch blond…), parkte den Dienstwagen vor der Tür und nervte von unterwegs mit Kundenwünschen (ein Handy hatte ich auch noch).
  • Kunden (fast ausschließlich Männer) konnten es nicht fassen, wenn wirklich eine Frau zum Termin kam.

Ich musste nicht nur erfolgreich Kunden akquirieren, sondern auch das Team überzeugen. Im Außendienst kann einen das Team am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Die Kunden mussten mich als Ansprechpartnerin anerkennen und akzeptieren. Auch wenn ich „nur“ eine Frau war.

Exotin war ich sowieso, also konnte ich auch so agieren. Ich habe Teammitglieder mit zu Kundenbesuchen genommen. Das schaffte Akzeptanz für das, was ich „draußen“ machte und verbesserte die Beziehung vom Team zu den Kunden.

Ich kam mit dem amerikanischen Dienstleistungsgedanken, der Anfang der 90er in Deutschland noch ein Novum war. Ich hörte den Kunden zu statt Ratentabellen auf den Tisch zu legen.

Wir luden Kunden ein, sich Verladungen auf einer 747 anzuschauen um mehr Verständnis für bestimmte Verpackungsvorschriften, Einhaltung von Abmessungen usw. zu bekommen.

Es funktionierte.

Birgit Gosejacob im Cockpit einer B 747 Freight
Wenigstens mal Probesitzen – Boeing 747

Meine Learnings aus der unfreiwilligen Veränderung

Zeit geben

Auch wenn ich in Deutschland sofort einen guten Job und eine Wohnung in einer tollen Stadt fand, dauerte es ewig bis ich die Tatsache akzeptierte, dass ich mein altes Leben in San Francisco verloren hatte. Die ersten 2 Jahre habe ich nur „funktioniert“, habe gearbeitet, aber wollte sonst niemanden sehen. Ich wollte nur zurück „nach Hause“. Aber das ging nicht. Wunden heilen langsam. Narben bleiben ewig. Das „Heimweh“ bleibt und ist auch jetzt, 30 Jahre später, noch da.

Wissen was mir wichtig ist und daran arbeiten, es zu bekommen

Ich musste mich damit abfinden, nicht mehr in San Francisco zu sein. Also musste es weitergehen. Die Dinge zu benennen, die mir wichtig waren, half. Ich konnte mir das internationale Arbeiten bewahren, genau wie das Leben in einer interessanten Stadt.

Im zweiten Schritt kam dann der Rest – das Arbeiten mit Kunden und endlich wieder raus aus dem Büro.

Nicht abschrecken lassen

Zu wissen, dass ich als Quereinsteigerin in eine Branche kam, dass ich wohl in der Branche die einzige Frau zu der Zeit in dem Job war, dass mich das Team im Außendienst am langen Arm verhungern lassen konnte, war heftig. Gleichzeitig aber auch ein Antrieb. Ich wollte es schaffen – und es hat funktioniert.


Das hat mir die unfreiwillige Veränderung gebracht

Es gibt Situationen, an denen man schier verzweifelt. Situationen in denen man sich fragt, ob es Sinn macht, die Ärmel noch einmal hochzukrempeln und neu anzufangen. Vor allen Dingen wenn das, was man möchte, nicht möglich ist: Der falsche Pass, die falsche Zeit, die falsche Ausbildung.

Dennoch – auch dann kann man Entscheidungen treffen und ist in der Lage die eigene Zukunft zu gestalten. Vielleicht nicht sofort komplett so, wie man es sich wünscht. Aber Schritt für Schritt.

Was es braucht ist die klare Vorstellung von dem, was man will und Mut und Beharrlichkeit diese Ziele zu verfolgen.

Mich hat die Erfahrung gelehrt mich von nichts und niemandem abschrecken zu lassen und meine Pläne zu verfolgen. Ich bin in den Jahren stärker geworden.


Veränderung 3: Ab in die Selbstständigkeit

2001 war es Zeit für den nächsten Schritt: Die Speditionsbranche konsolidierte sich und wurde unberechenbarer. Ich wollte nicht zum Spielball Anderer werden. Im Mai kündigte ich, am 11. September wäre die Freude im Job vorbei gewesen – das konnte niemand wissen, aber bestärkte mich noch einmal darin, das Richtige getan zu haben.

Wenn sich das Ziel als falsch herausstellt

Ich arbeitete gerne mit Menschen. Also machte ich eine Ausbildung zur Trainerin und Coach. Schnell stellte ich fest, daß ich nie eine klassische Trainerin sein würde. Wissen durch Seminare vermitteln? Als Dozentin tätig zu sein? Ausprobiert habe ich das alles, aber es machte mir einfach keinen Spaß.

Coaching dagegen war mein Ding. Menschen dabei zu unterstützen, sich in Veränderungsphasen zu orientieren. Potenziale aufzudecken und meine Coachees entdecken zu lassen, was alles in ihnen steckt. Allerdings – so sehr wie ich Coaching liebte, die 1:1 Coachings waren zu aufwending und zeitintensiv, als das ich davon hätte leben können.

Die Lösung waren dann kleine Workshopreihen zu bestimmten Themen mit Umsetzungsphasen, in denen ich als Coach unterstützte.

Die neue Leidenschaft: Großgruppenmoderationen

2004 lernte ich Großgruppenmoderationen kennen und war sofort begeistert. Auch hier hatte ich eine Idee, bei der die Profis der Szene den Kopf schüttelten: Ich habe in Düsseldorf in der Kö-Galerie ein öffentliches World Café angeboten. Es kam so gut an, dass ich es über fast zwei Jahre monatlich zu immer unterschiedlichen Themen durchgeführt habe.

Talking Object beim World Cafe: Eine Kuh auf einer Kunstwiese mit Blumen. Verschiedene Hände greifen nach der Kuh

Sehr witzig im Nachhinein, dass ich in dem Bereich meine absolute Erfüllung gefunden habe. Immerhin arbeite ich mit Gruppen von mir meist fremden Menschen, moderiere und leite die Gruppen zu einem Ergebnis. In der Schule stand ich bis zum Abitur mündlich konsequent bei einer glatten 5. Ein Referat vor der Klasse oder etwas an der Tafel auszuführen war damals die Höchststrafe für mich.

Die Zukunft lockt: Online-Kurse

Ich hatte die Chance für eine Online-Akademie Fachbereiche zu betreuen. Das war neu und spannend. Ich habe mich begeistert auf Online-Schulungen gestürzt, Inhalte aufbereitet und interaktive Webinare gestaltet. Lehrgänge über Moodle organisiert und eine neue Welt für mich entdeckt.

Vor allen Dingen – das Arbeiten wurde auf einmal ortsunabhängig. Großartig! Weniger Staus, weniger vertane Zeit unterwegs.

Meine Learnings aus der Zeit der Selbstständigkeit

Selbstbestimmt

Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich meine Selbstständigkeit begann, war mir gar nicht bewusst, wie wichtig mir es ist, tatsächlich frei über meine Zeit bestimmen zu können. Wenn ich mal nächtelang an einem Konzept saß – kein Problem. Ich tat es für mein Business und wusste, dass ich danach auch mal einfach tagsüber Dinge erledigen konnte – und sei es, eine Runde zu schwimmen.

Nie aufhören zu lernen

Ich habe nach der Trainerausbildung nicht aufgehört zu lernen, sondern mich weiter umgeschaut. Was konnte ich um diese Ausbildung herum noch lernen, um mehr Spaß an der Arbeit zu haben? Es folgten Coaching, Potenzialanalysen, Großgruppenmoderation und Weiterbildung online.

Netzwerken

Ein großer Teil meines Erfolgs als Selbstständige hatte ich aktivem Netzwerken zu verdanken. Ich war im Beirat der Düsseldorfer Unternehmerschaft und eine Zeit lang im Vorstand der Düsseldorfer Unternehmerinnen aktiv. Mein zweites Zuhause war der Wirtschaftsclub Düsseldorf.

Das haben mir die Jahre in der Selbstständigkeit gebracht

Die Erkenntnis, dass ich mich in der Selbstständigkeit wohl fühle.

Selbst Büroarbeit war auf einmal in Ordnung. Für mich macht es einen riesigen Unterschied, ob ich mich durch Verkehr zu einem Firmengebäude quälen muss und das Gefühl habe dort einfach festzusitzen. Egal wie schön das Büro sein mag. Ich arbeite lieber und besser an Orten, die ich mir aussuche und an denen ich mich wohlfühlen. Das kann mal hier, mal dort sein. Ganz nach Lust, Laune und zu erledigender Aufgabe.

Geregelte Arbeitstage nerven mich eher. Ich habe noch nie verstanden, warum ich zu Feierabend alles stehen und liegen lassen soll, wenn ich gerade mitten im Thema bin und gerne noch ein paar Stunden weitermachen würde, um das Projekt abzuschließen. Andererseits habe ich oft genug im Büro gehockt, wenn wenig zu tun war. Ich wollte immer schon lieber ergebnisorientiert als nach der Stechuhr arbeiten. Die Selbstständigkeit ermöglichte mir das.


Veränderung 4: Und doch wieder Angestellte

Bis 2008 war ich eine glückliche Selbstständige. Der einzige Wermutstropfen war, dass meine Kunden eher kleine Unternehmen waren. Ich hatte einfach irgendwann Lust wieder mit großen Unternehmen zu arbeiten, wie damals in der Spedition. Als One-Woman-Show blieb mir das verwehrt.  Als ein Weiterbildungsinstitut jemanden zum Aufbau eines neuen Fachbereichs suchte, warf ich meinen Hut in den Ring.

Unternehmerin im Unternehmen

Die Selbstständigkeit aufgeben wollte ich nicht. Die Stelle war allerdings an eine Festanstellung gebunden. Die Lösung lag darin, dass ich mit dem neuen Bereich wie eine Unternehmerin im Unternehmen agieren konnte und – das war mir wichtig – nebenbei weiterhin Coachings anbieten durfte. Nach all den Jahren der Selbstständigkeit mit schlecht planbarem Einkommen war die Aussicht auf ein regelmäßiges Gehalt und bezahlten Urlaub auch irgendwie verlockend. Ich gebe es zu.

Ein Teil des Plans ging auf: Ich gewann Großunternehmen als Kunden. Allerdings hatte ich in meiner Funktion viel zu wenig Gelegenheit selbst mit den Kunden zu arbeiten. Ich war mit Vertrieb, der Ausarbeitung kundenspezifischer Konzepte und dem Einkauf von Referenten und Trainern beschäftigt.

Wollte ich so dauerhaft arbeiten? Nein. Auf zu neuen Ufern.

Meine Learnings aus der Rückkehr in eine Organisation

Erkenntnis – ich brauche die Arbeit mit Gruppen

Auch wenn ich viel bei Kunden vor Ort war, um deren Herausforderungen zu verstehen und passende Angebote zu konzipieren, mir fehlte die Arbeit mit Gruppen. Dieses Miterleben, wenn plötzlich Neues entsteht, wenn sich etwas entwickelt machte regelrecht süchtig.

Erkenntnis – ich brauche Freiheit

So sehr ich es schätzte, wieder KollegInnen zu haben, Fachabteilungen, die sich um Buchhaltung, Versand, Anmeldungen, Einkauf, Druck von Unterlagen, Reisebuchungen usw. kümmerten, so sehr vermisste ich meine Freiheit.


Das hat mir die Rückkehr in eine Organisation gebracht

Auf jeden Fall das, was ich suchte: Die Arbeit mit großen Unternehmen und Konzernen. Viele tolle KollegInnen. Einen sicheren Arbeitsplatz in einem renommierten Weiterbildungsinstitut.

Aber auch die Erkenntnis, dass ich ein anderes Umfeld benötige, um bei der Arbeit glücklich zu sein. Ich brauche Freiheit und die direkte Arbeit mit Gruppen.


Veränderung 5: Ab in die Gemeinnützigkeit

Ich wollte wieder direkt mit Kunden arbeiten und übernahm für eine gemeinnützige Organisation die Programmdirektion im Rheinland. Dort habe ich Führungskräfte- und Jugendprogramme geplant und durchgeführt, die eine multisektorale Vernetzung, Perspektivenwechsel, eine Erweiterung der eigenen Komfortzone und gesellschaftliches Engagement zum Ziel hatten.

Die Veranstaltungsorte waren eher ungewöhnlich: Vom Waldkindergarten, dem Polizeipräsidium, einer Moschee, einer Vorstandsetage, einem Jugendzentrum im Brennpunktviertel, Gemeindesaal bis hin zu einer JVA. Ich konnte meiner Kreativität freien Lauf lassen.

Einfach mal den roten Knopf drücken…

Alles eine Frage der Priorität

Die Aufgabenstellung war zu verlockend um widerstehen zu können. Die Gehaltseinbußen waren erheblich und eigentlich indiskutabel. Aber – ich war unglücklich in meinem sicheren, gut bezahlten Job und wollte eigentlich genau diesen Job machen.

Möglich wurde das durch Flexibilität auf beiden Seiten. Der Job war mit 80% ausgeschrieben. Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich nicht 4 Tage pro Woche arbeite, sondern abhängig von den Terminen der Programme: Mal mehrere Wochen am Stück, mal mehrere Wochen frei. Geld gegen Lebensqualität.

Man kann nicht alles haben, sondern muss Prioritäten setzen. Meine waren mir klar.

Meine Learnings aus der Zeit in der Gemeinnützigkeit

Diversity ist der Schlüssel zum Erfolg

Je bunter und heterogener eine Gruppe war, je besser waren die Ergebnisse. Immer! Ich kann mir nicht mehr vorstellen mit völlig homogenen Gruppen zu arbeiten. Auch wenn Kunden sehr homogen aufgestellt sind, ermuntere ich sie dazu Gäste einzuladen, die andere Perspektiven mit einbringen.

Inklusion macht richtig Spaß

Die Arbeit mit Gruppen, in denen auch einige Menschen mit zum Teil erheblichen Behinderungen sind, war neu für mich. Und sorgte für eine Menge positiver Überraschungen, toller Erfahrungen und Gänsehautmomente.

Vernetzung über Branchen, Hierarchien und Kulturen hinweg

Nur wenn man miteinander spricht, kann man sich verstehen. Netzwerke wie ich sie kannte, funktionieren für mich in der Form nicht mehr. Ich brauche mehr Farbe, mehr Impulse, mehr Perspektiven.

Überraschung: Ich kann mit Jugendlichen arbeiten

Ich konnte mir nie vorstellen, eigene Kinder zu haben. Gearbeitet habe ich immer mit Erwachsenen. Als die erste Förderzusage für ein Jugendprogramm kam, kam auch die Panik. Eine Kollegin rettete mich und übernahm die Moderation. Irgendwann musste ich selbst ran und liebte es.

Prioritäten setzen

Ich hatte mich entschieden mit den Gehaltseinbußen zu leben und dafür mehr Lebensqualität durch längere Auszeiten zu bekommen. Ein Entschluss den ich nie bereut habe. Man kann nicht alles haben, aber man kann Prioritäten setzen.

Ich bin Facilitator

Mir wurde in den Jahren sehr deutlich, dass ich keine Trainerin bin und nie sein werde, Coaching nur ein Nebenjob bleiben wird, aber das ich als Facilitator aufblühe. Genau mit dem, was ich schon Anfang der 2000er Jahre mit den Großgruppenmoderationen erlebt habe. Mein Ding! Den Rahmen setzen, für wertvolle und anregende Impulse sorgen, für Überraschungen, die alles bisher Gedachte in Frage stellen und sehen, wie sich die Dinge in der Gruppe entwickeln.


Das hat mir der Wechsel in die Gemeinnützigkeit gebracht

Allen voran die Erkenntnis, dass man immer die Gesamtsituation mit allen Möglichkeiten betrachten muss. Bei einer regelmäßigen 4-Tage Woche zu den Konditionen hätte ich nie zugesagt. Ein klein wenig Flexibilität machte dann den großen Unterschied. Ich hatte weniger Geld, aber mehrere längere Auszeiten und einen total spannenden Job.

Eine unglaubliche Erweiterung meiner Kenntnisse über das Funktionieren einer Gesellschaft.

Netzwerken auf ganz anderem Niveau. Jetzt bringe ich Menschen zusammen, die zwar in der Regel nichts voneinander wussten, die aber gemeinsam einiges bewegen können. Für die Gesellschaft. Für ein anderes Arbeiten. Für ein anderes Miteinander.


Veränderung 6: Zurück in die Selbstständigkeit

Mittlerweile bin ich wieder selbstständig – ich brauchte meine Freiheit. Natürlich als Facilitator. Ich unterstütze Organisationen dabei, sich neuen Herausforderungen durch Wandel und Innovation von innen heraus zu unterstützen. Von Barcamps, Zukunftskonferenzen, Learning Journeys, Design Thinking Prozessen, bis hin zur Entwicklung von Blended „Learning“ Formaten, die eine Begleitung bei der Umsetzung von Ideen und der Vermittlung evtl. notwendiger Kompetenzen dienen – hier kann ich endlich entwickeln, organisieren, moderieren und alles nutzen und weitergeben, was ich über die Jahre lieben gelernt habe. Das Schönste dabei – ich sehe, was ich damit bewirke!

Speaker Global Change Days 2020

Schon 2018 habe ich zwei Fortbildungen gemacht: Ich bin zertifizierte Live-Online Trainerin und zertifizierte Blended Learning Designerin. Nicht weil ich doch auf einmal Trainerin sein will, sondern weil ich auf dem Laufenden bleiben wollte. Was ist mittlerweile möglich. Viel mehr als ich dachte… Der Wunsch nach ortsunabhängigem Arbeiten rückte näher.


Veränderung 7: Pandemie

Die nächste unfreiwillige Veränderung kam 2020: Pandemie, Lockdown, Home Office. Für Veranstaltungen richtig schlecht. Aufträge? Von gut an einem Tag auf 0 am nächsten Tag.

Ich stürzte mich auf eine Verkaufsplattform im Internet, legte Landing Pages an, Kurse, schrieb ein E-Book, arbeitete fast rund um die Uhr.

Dann starb mein Vater in Ostfriesland. Nichts war mehr wie zuvor. Meine Welt stand Kopf. Unvermittelt und ungeplant landete ich in Ostfriesland bei meiner Mutter. Nichts ging mehr. Es war so viel zu organisieren. Die Familie wuchs zusammen wie nie zuvor. Ostfriesland tat gut. Ruhe, frische Luft, keine Staus, keine Menschenmassen, keine Hysterie.

Die Entscheidung fiel im Herbst: „Schluss mit Gästesofa und dem Leben aus dem Koffer. Wir ziehen um.“ Ich habe Glück – mein Mann tickt wie ich. Seit Januar 2021 wohnen wir in Ostfriesland. Ich arbeite Online. Helfe Organisationen ihre Meetings und Veranstaltungen online durchzuführen. Ich bin nach wie vor Facilitator – online. Ich liebe es. Ich habe das beste aus beiden Welten: Die wunderbare Arbeit mit Gruppen und das entspannte Leben in Ostfriesland.

Meine Learnings aus der Pandemie

Aktiv werden

Auch wenn man meint, dass nicht mehr geht. In Schockstarre zu verfallen ist keine Option. Ein „weiter so“ und warten auf Besserung auch nicht.

Nur wenn man bewusst Entscheidungen trifft, egal für oder gegen was, beeinflusst man die eigene Zukunft.

Schnell und flexibel sein

Wichtiger denn je! Die Gelegenheiten sind nach wie vor da, aber auch die sind schneller geworden – nämlich schneller weg.

Das hat mir die Pandemie gebracht

Ich weiß, die Überschrift klingt zynisch. Wir alle haben bei der Pandemie mehr verloren als gewonnen. Selbst wenn einige Unternehmen finanziell gewonnen haben, menschlich haben wir verloren.

Und dennoch: Mir hat die Pandemie tatsächlich den Traum vom ortsunabhängigen Arbeiten ermöglicht. Technisch war das schon vorher möglich, aber die meisten Organisationen waren noch nicht bereit dazu.

Nur durch die Pandemie und der Möglichkeit des ortsunabhängigen Arbeitens konnte ich die Zeit bei meiner Mutter im Sommer 2020 in Ostfriesland verbringen und letztendlich auch den Wohnsitz hierhin verlegen.

Die Pandemie hat mir auch die Welt nach Hause gebracht. Nie zuvor habe ich an so vielen internationalen Kongressen teilnehmen können. Ohne Reiseaufwand, bequem von meinem Arbeitsplatz in Ostfriesland aus.

Ich habe unglaublich viel gelernt. Neue Tools ausprobiert, eine neue Webpage erstellt, einen neuen Mitgliederbereich angelegt, einen Onlinekurs entworfen. Ich habe einen Blog gestartet.

Und – ich habe zum ersten Mal einen Garten. Ich habe Gemüse und Obst angebaut. Davon habe ich zwar keine Ahnung, aber es macht unglaublich Spaß, brachte eine reiche Ernte und war richtig lecker!



Fazit: Mit Veränderungen umgehen

Auch wenn Themen wie „agiles Arbeiten“, „New Work“ usw. damals noch unbekannt waren, habe ich dennoch das Gefühl, dass ich mein eigenes Leben bereits seit den 80ern agil gestaltet und gelebt habe.

Es war und ist immer mit Arbeit, mit Beharrlichkeit, mit dem Glauben an sich selbst verbunden: Ziele müssen formuliert, immer wieder evaluiert und angepasst werden.  Einiges funktioniert gut, manchmal gibt es Rückschläge, aber ich werde nie sagen können, dass ich „es nicht wenigstens versucht hätte“. Und – auch wenn etwas mal nicht so wurde, wie ursprünglich gedacht – es haben sich immer neue Perspektiven und Möglichkeiten ergeben, die alle Mühen wert waren.

Mit der ersten großen, selbst in Gang gesetzten Veränderung in meinem Leben habe ich mir geschworen, alles so lange zu machen, wie es mir Spaß macht:

Gibt es Veränderungen, die mich einschränken, behindern, mir die Freude nehmen, muss ICH eine Veränderung anstreben.

Für mich bedeutet das:

  • Ich muss immer offen bleiben und sehen, was um mich herum passiert.
  • Ich muss bereit sein, für jede Veränderung auch Altes loszulassen. Gewohnheiten, KollegInnen, Freunde, Wohnungen, usw.
  • Ich muss bereit sein Risiken einzugehen. Nicht jeder Plan funktioniert. Manches Hindernis braucht mehr als einen Anlauf, um es zu überwinden. Manchmal stellt es sich als unüberwindbar dar und es muss ein Umweg gefunden werden. Vielleicht ändert sich dann auch das Ziel.
  • Ich muss bereit sein, schnell und flexibel agieren zu können. Gelegenheiten gibt es immer, aber sie warten nicht. Sie wollen ergriffen werden.
  • Ich kann mir die Welt nicht zurecht biegen, bis sie mir gefällt. Aber ich kann immer Entscheidungen treffen und damit meine Zukunft und mein Leben entscheidend mit gestalten.


Ist der Kaffee ausgetrunken? Oder kalt geworden? Was auch immer, ich würde mich freuen, wenn ich Dich ein klein wenig mit meiner Geschichte ermutigen kann, Veränderungen auch als Entwicklungsmöglichkeit zu sehen. Aber – Veränderungen gehören zum Leben. Wie Du mit Veränderungen umgehst, ist Deine Entscheidung.

Sei mutig, mach Dir klar, was Du möchtest (und was nicht) und mach Dich auf den Weg. Eventuell musst Du Dir ihn selbst erst ins Gebüsch schlagen oder freitreten. Das ist nicht einfach. Aber vorgegebene Wege sind nicht immer die besten. Sie führen selten dahin, wo Du eigentlich hin möchtest.

Du kannst nie langfristig sicher planen, Du kannst nie den Knopf“ bitte jetzt den Status Quo einfrieren“ drücken, wenn Du gerade alles wunderbar ist. Du bist nie sicher vor bösen Überraschungen. Aber je offener und flexibler Du denken kannst, je mehr Perspektiven Du um Dich herum erkennst und je mehr Impulse Du auch bekommst, um so besser und schneller wirst Du Entscheidungen für Dich treffen können, wie Du mit der jeweiligen Situation umgehen kannst.

Ich wünsche Dir viel Erfolg. Sei mutig, sei anders und mach einfach Dein Ding!

Birgit Gosejacob Portrait mit roter Jacke und roter Kette
Autorin Birgit Gosejacob
Birgit Gosejacob begleitet Veränderungsprozesse als Leadership-Coach, Beraterin und Facilitator unter dem Motto Mutig.Anders.Machen. Sie ist Expertin für kreative Lösungsfindungen, lebendige Kollaboration und mutige Veränderungen. Sie unterstützt Führungskräfte und deren Teams dabei, mit Pioniergeist, Mut, Zusammenhalt und Power Veränderungen zu stemmen. Als Facilitator schafft sie in Präsenz- und virtuellen Formaten Raum für kleine und große Gruppen, in denen diese jeweils eigene kreative Lösungen, ein gemeinsames Ziel oder einen gemeinsamen Weg finden können. Ihr Fokus liegt auf dem Aufbruch von Denkstrukturen, der Entwicklung eines agilen Mindsets, sowie des Zusammenwirkens unterschiedlicher Akteure über den eigenen Bereich hinaus.

2 Kommentare

  1. Oh man, Bigit – spannender Artikel. Erst – Wehmut bei mir, ich hätte auch super gern im Ausland gearbeitet, aber mir kam die Wende dazwischen… und wir waren gern im USA-Urlaub – die Natur, die entspannten Menschen, hach…
    Ausprobiert hab ich auch viel, aber immer mit festem Standbein als Lehrer (und damit gesichertem Grundeinkommen). Und du sprichst mir aus der Seele, was immer gleiche Tage angeht. Mein Mann liebt das – ich freu mich auf jeden neuen Stundenplan ;).
    Jedenfalls hat dein Artikel mich super motiviert, irgendwie könnte ich jetzt sofort Bäume ausreißen (hab aber gleich ein Onlineseminar 😉 )

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  2. War sehr interessiert zu lesen und die vielen Stationen und deine Learnings kennen zu lernen. Wünsche dir auf deinem Weg alles Gute und weiter viele spannende Prozesse in deinem Leben.

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